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Die Kunst der Lokalisierung: Wie kulturelle Unterschiede die Übersetzung beeinflussen

In unserer global vernetzten Welt ist die Übersetzung von Texten und anderen Inhalten zu einem unverzichtbaren Bestandteil für interkulturelle Kommunikation geworden. Doch eine Wort-für-Wort-Übersetzung reicht oft nicht aus, um sicherzustellen, dass eine Botschaft in einem anderen Land oder Kulturkreis genauso verstanden wird wie in der Ausgangssprache. Daran knüpft die Lokalisierung an: Sie geht weit über die reine Übersetzung hinaus und bezieht kulturelle Unterschiede und sprachliche Feinheiten mit ein. In diesem Beitrag erklären wir, warum es wichtig ist, Inhalte nicht nur zu übersetzen, sondern sie auch an die kulturellen Besonderheiten des Zielmarktes anzupassen.

Was ist eine Lokalisierung?

Eine Lokalisierung ist der Prozess der Übersetzung und Anpassung eines Produkts oder Inhalts an die sprachlichen, kulturellen und regionalen Besonderheiten eines Zielmarktes. Während eine Übersetzung lediglich den sprachlichen Transfer von einem Text in eine andere Sprache beschreibt, geht die Lokalisierung einen Schritt weiter. Hier werden nicht nur Wörter, sondern auch kulturelle Referenzen, Bilder, Maßeinheiten, Währung und sogar Designaspekte angepasst, um das Produkt für das Zielpublikum relevant und zugänglich zu machen.

Kulturelle Unterschiede

Jede Kultur hat ihre eigenen Normen, Werte und Traditionen. Diese beeinflussen nicht nur die Sprache, sondern auch die Art und Weise, wie Informationen aufgenommen und interpretiert werden. Was in einer Kultur als höflich oder förmlich gilt, kann in einer anderen Kultur unangebracht oder übertrieben erscheinen. Um eine erfolgreiche Lokalisierung zu gewährleisten, müssen solche kulturellen Unterschiede berücksichtigt werden.

Zum Beispiel ist in Deutschland ein direkter Kommunikationsstil durchaus üblich, während in Japan Zurückhaltung und indirekte Formulierungen eher geschätzt werden. Eine lokal angepasste Übersetzung muss diese unterschiedlichen Kommunikationsstile widerspiegeln.

Symbole und Metaphern

Symbole, Metaphern und kulturelle Referenzen sind tief in der jeweiligen Kultur verankert. Sie tragen häufig eine Bedeutung, die sich nicht leicht in andere Sprachen übertragen lässt, ohne den Zusammenhang zu verlieren. Wenn solche Referenzen nicht korrekt lokalisiert werden, kann das Missverständnisse hervorrufen oder sogar negative Assoziationen wecken.

Viele Redewendungen, die in einer Sprache alltäglich sind, ergeben in einer anderen keinen Sinn oder klingen merkwürdig. Hier müssen Linguisten die Symbole und Metaphern analysieren und gegebenenfalls abändern.

Humor und Emotionen

Humor ist eines der schwierigsten Elemente bei der Lokalisierung. Witze basieren oft auf Wortspielen, kulturellen Anspielungen oder einem bestimmten Sinn für Humor, der nicht in jeder Kultur gleich ist. Eine wortgetreue Übersetzung eines Witzes führt häufig dazu, dass die Pointe verloren geht.

Emotionen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Kommunikation. Die Art und Weise, wie Gefühle in verschiedenen Kulturen ausgedrückt werden, variiert stark. Lokalisierte Texte müssen diese Unterschiede berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die beabsichtigte emotionale Wirkung erzielt wird.

Beispiele von Lokalisierungen

Ein bekanntes Beispiel ist McDonald’s, das seine Menüs in verschiedenen Ländern an die lokale Essenskultur anpasst. In Indien, wo Kühe als heilig gelten, bietet McDonald’s beispielsweise keine Rindfleischburger an, sondern verwendet Hühnchen und Gemüse für seine Gerichte.

Ein weiteres Beispiel ist die Software-Industrie: Viele Softwareunternehmen passen ihre Produkte an die regionalen Bedürfnisse an, indem sie neben der Sprache auch die Benutzeroberfläche, das Design und sogar die Funktionen ändern, um die kulturellen Erwartungen und technischen Standards der jeweiligen Region zu erfüllen.

Lokalisierung als Schlüssel zum globalen Erfolg

Bei der Lokalisierung geht es darum, sich in die Zielkultur hineinzuversetzen und Inhalte so anzupassen, dass sie die kulturellen Hintergründe und Gegebenheiten der Zielgruppe berücksichtigen. So können Unternehmen und Einzelpersonen ihre Botschaften, Dienstleistungen und Produkte weltweit kommunizieren und bewerben – ohne dabei die kulturellen Feinheiten aus den Augen zu verlieren.